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Stefan Schröter

Trennung? Und dann?

Durch die Medien geistert gerade die Frage, ob und wann sich Christian nun von Olaf und Robert trennen soll. Gemeint ist hier natürlich die Zukunft der Ampel-Regierung in Berlin. Aber die Frage, Trennung und wie sie gelingen kann, bewegt uns auch in unserer täglichen Arbeit in der Paarberatung oder Einzeltherapie. Denn im besten Fall eröffnet eine Trennung eine Chance auf etwas Besseres.

 

Kürzlich erhielten wir eine Anfrage für die Trennungsbegleitung eines Paares: „Wir möchten gern die Möglichkeiten einer Trennung durchsprechen... haben ja einfach keine Idee, wie das ablaufen kann und was man alles bedenken sollte...“.

Eine Trennung ist naturgemäß nicht leicht. Für Paare bedeutet das Ende der Beziehung oft eine Zeit der Unsicherheit, Trauer und oft auch Wut, zumindest beim verlassenen Teil. Doch eine Trennung muss nicht zwangsläufig in Streit enden. Mit einem bewussten und achtsamen Umgang kann es gelingen, die Beziehung auf eine Weise zu beenden, die für beide Partner und gegebenenfalls auch für gemeinsame Kinder respektvoll und zukunftsfähig ist. In diesem Blogartikel möchten wir fünf Punkte beleuchten, die aus unserer Erfahrung beim Thema "gelingende Trennung" wichtig sind.

 

Die Entscheidung bewusst treffen

Eine wichtige Grundlage für eine gelingende Trennung ist eine klare und reflektierte Entscheidung. Oft kommen Paare in die Situation, in der sie zwischen Versöhnung und Trennung schwanken. Hier kann es hilfreich sein, sich Zeit zu nehmen, um die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Vorstellungen über die Beziehung zu ordnen. Wer bereits überlegt hat, was für ihn oder sie im Leben wirklich wichtig ist, kann diese Entscheidung besser verstehen und akzeptieren.

 

Kommunikation ist der Schlüssel

Kommunikation ist ein zentraler Faktor in jeder Beziehung und natürlich auch bei jeder Trennung. Hier liegt aus unserer Erfahrung oft „der Hase im Pfeffer“, ist doch unzureichende Kommunikation einer der Hauptgründe für gescheiterte Beziehungen.

Es ist im Trennungsfall besonders wichtig, über Gefühle zu sprechen, ohne Vorwürfe zu machen oder den anderen zu verletzen. Statt Schuldzuweisungen ist es ratsam, die eigenen Bedürfnisse und Verletzungen ehrlich auszudrücken. Ein “Ich fühle mich…” statt “Du hast immer…” kann den Austausch oft erleichtern und ermöglicht es beiden Partnern, sich gegenseitig zuzuhören und zu verstehen.

 

Trennung als gemeinsame Verantwortung

Auch wenn eine Trennung häufig durch einen Partner konkret ausgelöst wird, ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, dass die Beziehung eine gemeinsame Verantwortung war. Niemand trägt allein die “Schuld” am Ende. Jeder hat seine Anteile am Gelingen oder eben auch am Scheitern einer Beziehung. Diese Haltung kann helfen, eine friedliche Trennung zu ermöglichen, die weniger von Schuldgefühlen und Vorwürfen geprägt ist.

 

Kindern Orientierung bieten

Falls Kinder involviert sind, ist es besonders wichtig, ihnen Sicherheit und Stabilität zu vermitteln. Kinder spüren, wenn die Eltern Konflikte haben, und leiden oft unter den Spannungen. Eltern können den Kindern helfen, indem sie ruhig und offen über die Trennung sprechen, ohne den anderen Elternteil zu kritisieren. Es ist auch wichtig, den Kindern zu versichern, dass beide Eltern weiterhin für sie da sein werden und die Trennung nichts an der Liebe zu ihnen ändert. Die Klärung der künftigen Betreuung der Kinder ist zunächst Elternangelegenheit. Ein „No go“: Kinder zu instrumentalisieren, um eigene Ziele und Interessen im Trennungsprozess durchzusetzen.

 


Den neuen Lebensabschnitt gestalten

Nach der Trennung beginnt für beide Partner ein neuer Lebensabschnitt. Dieser ist natürlich mit Unsicherheiten verbunden. Eine neue Wohnung will gefunden und eingerichtet werden, es gibt Dinge abzuwickeln und oft beschäftigt die Frage, wie reagieren Familie und Freunde. Aber auch neue Möglichkeiten sind mit der Trennung verbunden. Man kann sich auf sich selbst konzentrieren, alte (oder neue) Hobbys pflegen und sich Zeit für persönliche Entwicklung nehmen- und irgendwann auch einen neuen Partner oder Partnerin suchen...

 

Fazit

Eine Trennung muss kein destruktiver Prozess sein. Mit Offenheit, Achtsamkeit und Respekt lässt sich das schmerzhafte Erlebnis „Trennung“ in einen Neuanfang verwandeln. Auch wenn es schwerfällt: Das Ziel einer “guten” Trennung ist es, die gemeinsame Zeit wertzuschätzen und Abschied zu nehmen. So kann beiden Partnern der Weg in die getrennte Zukunft erleichtert werden.


In unserer Systemischen Praxis in der Landhausstr. 12a in Neuenhagen begleiten wir Menschen bei allen Fragen einer Paarbeziehung: von Kommunikation über Kinderwunsch, Krisenbewältigung und bis hin zu einer Trennungsbegleitung oder Mediation. Nehmen Sie bei Bedarf gern Kontakt auf.

 

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